Trotz des durchwachsenen Wetters am gestrigen Sonntag waren mein Mann Paul und ich ein bisschen unterwegs. Eigentlich wollten wir nur etwas essen fahren, doch Paul überraschte mich mit einer Stippvisite im nahe gelegenen Pützfeld. Wenn man vom Ort aus etwa 600 Meter bergauf wandert, wird man nicht nur mit einem wunderschönen Ausblick belohnt, sondern kommt auch zum ehemaligen Richtplatz der Dörfer Brück/Pützfeld. Genauer gesagt war dies in Mittelalter und Früher Neuzeit einer der Richtplätze für das gesamte Ahrgau.

Auf einer gerodeten Bergkuppe befand sich dieser Richtplatz. Dort stand der Galgen und ebendort hat man eben auch den Scheiterhaufen aufgebaut. Heute steht am Rande des Platzes ein Mahnmal für die im 17. Jahrhundert dort verbrannten Hexen.

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Auf einer Schautafel findet man darüber hinaus einen kurzen geschichtlichen Abriss. Exemplarisch wird dort auch der Fall der 1649 als Hexe verbrannten Else Simons aus Pützfeld beschrieben. Um den Text auf dem Foto besser lesen zu können, klickt es einfach an, dann erscheint es in Originalgröße.

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Heute zeigt sich der ehemalige Richtplatz als ein schönes, friedliches Stück Erde. Über die Tatsache, dass sich dort heute ein Grillplatz mit Schutzhütte befindet, kann man im Hinblick auf die Geschichte der Hexenverfolgung natürlich geteilter Meinung sein. Manch einer mag das sogar als regelrecht makaber empfinden. Allerdings geht das Leben, die Geschichte ja weiter, alles ist im Fluss. Und warum soll man nicht aus einem Platz des Schreckens auch etwas Angenehmes machen können?

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Buchvorschautext, Quelle: www.rowohlt.de

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